Nach einem heißen Sommer wird es im Philosophenkino im Wortsinn eiskalt: Gezeigt wird ein stilles, vor allem tief berührendes Drama im ewigen Winter der jakutischen Eiswüste. In seinem filmischen Kleinod „Nanouk“ (Original: Aga) aus dem Jahr 2018 erzählt der bulgarische Filmemacher Milko Laslow in Bildern von überwältigender Naturschönheit über das einfache Leben des Eisfischers Nanouk und seiner Frau, die die uralten Traditionen eines naturverbundenen Lebens bewahren. Doch in dieses Leben sickert etwas ein, dass die Idylle zu zerstören droht – dunkle Zeichen künden von einer bevorstehenden Wende…
Zu diesem ganz besonderen Film denkt der Philosoph Martin Booms mit seinem Publikum nach: über die Bedrohungen, die Klimawandel, Globalisierung und das Vordringen der technischen Zivilisation für traditionelle und naturnahe Lebensformen bedeuten. Wann wird zivilisatorischer Fortschritt übergriffig – und wann ist andererseits Veränderung auch geboten und wünschenswert? Und sind indigene Lebensformen sogenannter „Naturvölker“ wirklich sinnvolle Vorbilder gegen Naturausbeutung und kulturelle Fehlentwicklung? Oder handelt es sich hierbei am Ende selbst um künstliche und letztlich übergriffige Stilisierungen aus der Perspektive westlicher Wunschvorstellungen? Ist der Weg „zurück zur Natur“ überhaupt gangbar und wünschenswert
Freuen Sie sich auf einen ganz besonderen Abend: bewegend, nachdenklich, gemeinsam. Kurz: Philosophie im Kino mit Martin Booms.